Wenn es mit der Beziehung hapert

„Wir können ja Freunde bleiben“. Diesen Satz hat bestimmt jeder in seinem Leben schon mindestens einmal gehört oder selbst gesagt. Und nichts könnte der Wahrheit ferner sein, wie viele von uns ebenfalls festgestellt haben. Ist also von einer Freundschaft mit dem Ex-Partner immer abzuraten?

Eine Trennung ist natürlich immer schwierig und gerade in der Anfangszeit hat man oft ein sehr starkes Verlangen, mit dem oder der Ex doch noch freundschaftlich verbunden zu bleiben. Tatsächlich ist es aber der Trennungsschmerz, der uns am Ex-Partner haften läßt. Ist der Liebeskummer abgeklungen, nimmt normalerweise auch der Wunsch, mit dem Ex-Partner befreundet zu sein, stark ab.

Wann ist eine Freundschaft mit dem Ex-Partner aber möglich bzw. sinnvoll?

Die Frage ist natürlich nicht für jeden gleich zu beantworten. Zunächst einmal ist es entscheidend, warum die Beziehung nicht funktioniert hat und wie die Trennung verlaufen ist. Ist der Partner fremdgegangen oder war verbale bzw. körperliche Gewalt im Spiel, dann ist die Basis für eine Freundschaft grundsätzlich schwierig.

Haben sich die Partner jedoch einvernehmlich getrennt und sind ohne großen Streit auseinandergegangen, ist die Grundlage für eine spätere Freundschaft vorhanden. Ein nahtloser Übergang zwischen Partnerschaft und Freundschaft ist dagegen in den seltensten Fällen möglich und sinnvoll.

Beide Parteien brauchen zunächst einmal Zeit, um einen kompletten Schlußstrich zu ziehen und brauchen für einige Zeit Abstand von einander. Pflegt man in dieser Zeit dagegen weiterhin den Kontakt, dann kann man mit der Trennung und dem Liebeskummer nur schwer abschließen. Deshalb ist gerade in den ersten Wochen nach einer Trennung von einem Kontakt zum Expartner immer abzuraten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass wieder eine Beziehung entsteht, ist dann relativ groß, wenn man es wie einen kompletten Neuanfang bzw. wie ein zweites Kennenlernen angeht. Mit ein bisschen Abstand können sich beide bewusst machen, ob man eine erneute Partnerschaft oder eine Freundschaft eingehen möchte. Nur wenn beide Ex- Partner dazu bereit sind, kann eine Freundschaft entstehen oder auch ein Neuanfang gewagt werden.

Was spricht dafür, den Kontakt ganz abzubrechen?

Endet die Beziehung einseitig oder gibt es bereits schon einen neuen Partner bei dem or der Ex, dann sollte man darauf verzichten, weiterhin Kontakt zu haben. In diesen Situationen ist eine echte Freundschaft in den allermeisten Fällen nicht möglich. Eine wichtige Ausnahme ist lediglich die gemeinsame Erziehung der Kinder, aber auch in diesem Fall ist man meist nur freundlich und nicht freundschaftlich im Umgang miteinander.

Wie sollte man in Situationen vorgehen, in denen man sich immer wieder sehen muss?

Oft hat man mit dem Partner einen gemeinsamen Freundeskreis oder arbeitet gemeinsam. Dann lässt es sich kaum vermeiden, den Ex wiederzusehen. Grundsätzlich sollte man sich – egal, was passiert ist – freundlich und möglichst neutral verhalten.

Keinem bringen erneute Streitigkeiten oder Vorwürfe etwas. Gemeinsame Freunde wären dann genervt und würden mit der Zeit wohl zunehmenden Abstand halten. Auch die Qualität der Arbeit würden unter einer negativen Grundstimmung leiden.

Hat der Ex einen emotional verletzt oder reizt einen immer wieder, ist es für ihn deutlich schlimmer, neutral behandelt zu werden, als wenn man auf die Provokationen eingeht oder selbst provoziert. In erster Linie schadet man nicht seinem Ex damit, sondern sich selbst im Inneren und auch nach außen. Und wenn man grundsätzlich keinen Kontakt mehr möchte, sind offene Worte am sinnvollsten, da sich dadurch Begegnungen auf ein Minimum reduzieren lassen können.

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